Das Türchen am 15.12.2021 | Historisches ...
Mal was geschichtliches über unser Zunftheim Wernerhof:
Die Geschichte des "Fundationsgueth Mühlbrugge" ist fast so alt wie die Stadt Ravensburg. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1152. Ein Neffe von Welf IV: namens Gebizo (die Gebizostr. gibt es in Weissenau) lebte damals auf der Ravensburg (heute Veitsburg). Weil kinderlos schenkte dieser 1154 dem Abt des Klosters Rot an der Rot einen nicht unerheblichen Teil seines Privatbesitzes in der Schussenniederung bei Ravensburg, zu dem auch 3 Höfe gehörten.
Die Schenkungsurkunde, die lange verschollen war und sich inzwischen im Museum des Königreichs Böhmen in Prag befindet, nennt als Fundationsgüter die Orte:
- Herwigsriuthi (der heutige Rahlenhof) nordwestlich von Weissenau
- Riwinisberg (das heutige Rimmersberg) bei Esenhausen (Wilhelmsdorf)
- Hunoldisberc (der heutige Wernerhof)
1219/1220 begann der Chronist des Klosters Weissenau mit den geschichtlichen Aufzeichnungen, die das Kloster betrafen. In dieser Gründungsgeschichte ist aber nirgendwo der Name "Hunoldisberc" zu finden. Stattdessen steht in dieser "Acta Sancta Petri" neben dem Namen "Herwigsreute" und "Rimmersberg" der Name "Mühlbrugge".
Der Wernerhof alias Hunoldsberg, alias Mühlbruck, der im Stiftungsjahr 1145 schon bestand und bewirtschaftet wurde, dürfte aber erheblich älter sein. Der Wissenschaftler Heinrich Löffler untersuchte die Herkunft von Ortsnamen in Oberschwaben und kommt zu dem Schluss, dass die Ortsnamen mit der Endung auf "-perc" oder "-berc" aus der fränkischen Siedlungszeit im 8. / 9. Jahrhundert stammen, so dass der Wernerhof in dieser Zeit entstanden sein dürfte.
